Informationen des Monats zur Genossenschaft SCAR
GENERALVERSAMMLUNG SCAR |
Krieg. Der hat uns gerade noch gefehlt! Nachdem wir nun, wegen der Covid-19-Krise, zwei aus sozialer und wirtschaftlicher Sicht kräftezehrende und zersetzende Jahre hinter uns gebracht haben, haben wir Krieg in Europa, vor den Pforten der Europäischen Union.
Wir denken vor allem an unsere Jugendlichen und künftigen Generationen. Auf welche Zukunftsaussichten können sie blicken bei einem Klima, das einen gefährlichen Rückschritt am Ende einer Pandemie bedeutet, die auf gesellschaftlicher Ebene destrukturierend gewirkt und eine „strukturelle“ Inflation verursacht hat. Hinzu kommt ein Konflikt, der bedrohlicher nicht sein könnte!?
Wir schreiben Ihnen diese Einladung und niemand kann vorhersagen, wie dieser Konflikt sich bis zu dem Zeitpunkt entwickelt haben wird, wo diese Einladung bei Ihnen eingeht. Wird er sich verschärft haben, auf weitere Teile ausgeweitet haben, festgefahren sein, oder - träumen sei erlaubt – die Situation sich beruhigt haben? Es besteht kein Zweifel und wie immer dieser Krieg weitergeht, das menschliche Leid, die geopolitischen und wirtschaftlichen Schäden werden enorm und, in den meisten Fällen, unumkehrbar sein.
Aus humaner Sicht zerstört dieser Krieg Menschenleben in einer widerlichen Art und Weise. Geopolitisch gesehen wird das globale Gleichgewicht sicherlich neu gezeichnet. Es wird möglicherweise neue Macht- und Kräfteverhältnisse mit damit einhergehenden Drohungen, schwierigen Situationen und Ungleichheiten geben. Wir werden uns mit der Wirtschaft befassen, denn dieses Thema hat einen direkten Einfluss auf Ihre Zukunft und die Zukunft Ihrer Genossenschaft. Als Beteiligte der Lebens- und Futtermittelindustrie sind wir in der EU der wirtschaftlich am ärgsten betroffene Sektor, wie die EU-Behörden uns rasch bestätigt haben.
Da Russland und die Ukraine weltweit unter den wichtigsten Exportländern für Getreide zu finden sind, sind die Preise dieser Rohstoffe und von all‘ derer Nebenprodukte seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine auf eine Weise in die Höhe geschnellt, die kaum chaotischer hätte sein können. Und hier bereiten nicht nur die Preise Sorgen. Die physische Verfügbarkeit der Rohstoffe wirft ebenfalls ernsthafte Probleme und Risiken auf. Gewisse Infrastrukturen, Schifffahrtswege und Landverbindungen sind gesperrt, zerstört oder es fehlen ganz einfach die Menschen! Alles wurde geplant, um ernsthafte Unterbrechungen der Nahrungs- und Futtermittelproduktion zu vermeiden. So hat man die Verwendung von Mais bei der Biogasgewinnung und /oder der Produktion von Bioethanol zeitweilig verboten und ausgesetzt.
Manchen Wirtschaftsbeteiligten wachsen die Dinge über den Kopf oder sie sind kraftlos, weil sie nicht oder schlecht aufgestellt sind für diese Märkte mit unberechenbarer Preisentwicklung, die mehr denn je von Teilnehmern bestimmt werden, die auf Preise spekulieren. Bei den Konkursen in der vorgelagerten Produktion und in den Agrarsektoren, die bereits während der Inflationswelle vorhanden waren, welche nach der Corona-Krise entstanden ist, ist ein Dominoeffekt zu befürchten. Der Vergleich ist brutal, doch wir bewegen uns auf wirtschaftlichen Minenfeldern, wo ein bzw. mehrere Teilnehmer jederzeit „explodieren“ und verschwinden können.
Das Gleiche gilt für den Input Stickstoffdünger, der wegen seiner hohen Produktionskosten schon (sehr) betroffen ist und dessen weltweite Exporte zu ± 40 % von Russland getätigt wurden. Ganz zu schweigen von dem exponentiellen Wachstum der direkten und indirekten Energiekosten, die die meisten Menschen mit voller Wucht trifft. Das Maß ist voll. Machen wir es nicht noch schlimmer! In naher Zukunft sollten wir zusammenhalten, und einen breiten Rücken haben. Ruhig bleiben und einen kühlen Kopf bewahren. Gemeinsam.
Die halbvolle Flasche ist immerhin halb voll! Obwohl die Covid-19- Krise immer noch anhält, hat Ihre Genossenschaft SCAR Kurs gehalten und ein erfolgreiches Jahr 2021 hinter sich, das mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen worden ist und vor allem Investitionen, Strukturen und Organisationen aufweist, die ihre Zukunft zu Ihren Diensten sichern.
Dies war nur dank Ihres Vertrauens möglich, das durch stets wachsende Handelsvolumen und einem willensstarken, solidarischen und beharrlich agierenden Personal bestätigt wurde. Heute wiederholen wir, was wir bereits Anfang 2021 schrieben: „Unsere, Eure strategische Wahl für Qualität und Diversifizierungsmöglichkeiten sind anerkannt und machen uns widerstandsfähiger. Wir sind uns des Glücks bewußt, dass wir immer noch präsent und erwerbstätig sind und unsere Tätigkeiten, die mit dem Ziel unserer Genossenschaft übereinstimmen, weiterhin sinnvoll gestalten können. Wir machen etwas aus dieser Gelegenheit! "
In diesem Sinne laden wir Sie dazu ein an unserer traditionellen Generalversammlung zum Geschäftsjahr 2021 teilzunehmen, die erneut als Präsenzveranstaltung stattfinden wird. Dort werden wir Ihnen nicht nur unsere Ergebnisse 2021, sondern auch unsere fortdauernden Projekte vorstellen, die sich insbesondere auf die zweite Phase der Investitionen 2021-2023 sowie auf unsere zukünftigen Perspektiven beziehen. Wir freuen uns bei einem guten Essen wieder „echte“ Kontakte zu pflegen.
Bis dahin verbleiben wir mit freundlichen Grüßen,
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