Bedarfsabschätzung des Landwirtschaftsbetriebs (die Folge)

Kriterien mit immunologischer Auswirkung

 

SCAR hat für die gesunde Funktion folgender physiologischer Systeme des Tiers zu sorgen:
      - Hormonhaushalt
      - Atmungssystem
      - Leber
      - Euter
      - Bewegungsapparat
      - Fortpflanzung
      - Verdauung

Globale Immunität

Leistung + Fruchtbarkeit + Langlebigkeit = RENTABILITÄT

Das Konzept Immunofeed beruht daher auf der Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen den Ernährungskriterien und ihren immunologischen Auswirkungen auf die verschiedenen physiologischen Systeme des Tiers.  (Siehe technische Tabelle)

 

Gesunde Funktion des Hormonhaushalts

Der Hormonhaushalt ist an diversen lebenswichtigen Körperfunktionen beteiligt und beeinflusst unmittelbar die Produktionswerte: Fortpflanzung, Milchproduktion, Wachstum, Dosierung nützlicher Stoffe, Nahrungsaufnahme, ... Es sollte unbedingt ein gutes, globales Ernährungsgleichgewicht hergestellt werden (Energie, Eiweiß, Mineralstoffe, Vitamine), um eine optimale Funktion des Hormonhaushalts des Rindes und daher auch seiner Produktionswerte zu gewährleisten.

 

Gesunde Funktion des Atmungssystems

‚Die Lunge: zentrales Atmungsorgan’

Die Lunge ist das unentbehrliche zentrale Atmungsorgan, in dem der Gasstoffwechsel zwischen Luft und Blut stattfindet. Die eingeatmete Luft versorgt alle Organe mit frischem Sauerstoff (O2) und mit der ausgeatmeten Luft wird Kohlendioxid, ein Abfallprodukt des Zellenlebens, ausgestoßen.

Die Lungenanatomie der Rinder zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
     - Ihre Atmung verbraucht enorm viel Energie.
     - Die Jungrinder sind empfindlich, da ihre Lungenkapazität während ihres ersten  
        Lebensjahres gering ist.
     - Die Jungrinder von Fleischrassen sind noch empfindlicher, da ihre Muskelmasse mehr
        Sauerstoff erfordert.

Es ist wichtig, dass das Vieh in Stallhaltung in einer gesunden Atmosphäre lebt, die arm an Reizpartikeln, Feinstaub und Ammoniak ist.

Eine ausgewogene Ernährung der Rinder garantiert optimale Wachstums- und Produktionswerte.

 

Gesunde Funktion der Leber

Die Leber erfüllt verschiedene, äußerst wichtige Aufgaben!

Die Entgiftungsfunktion der Leber ist lebenswichtig für den Körper; dabei werden über komplexe chemische Mechanismen Ammoniak, giftige Moleküle von außen oder aus internen, molekularen Abbauprozessen, Antibiotika usw. neutralisiert.

Die Leber sondert auch Galle ab, die für die Verdauung der Fettstoffe im Darm unerlässlich ist.

Darüber hinaus ist sie auch imstande, Kohlenhydrate aus Aminosäuren, Fettsäuren oder Glycerin herzustellen; dieser Vorgang wird ‚Neoglukogenese’ genannt.

Die Leber ist auch direkt an der Synthese der Milchbestandteile beteiligt: Milchzucker, einen Großteil der Fettstoffe der Milch sowie Triglyceride.

Schließlich hat sie auch noch eine ‚Sparfunktion’: Sie speichert Kohlenhydrate, Fett- und Eiweißstoffe, Spurenelemente sowie Vitamin A und D

Die Leber kann jedoch auch erkranken:
     - Leberverfettung
     - Leberegel oder andere Parasiten
     - Leberabszess durch Fremdkörper oder chronische Azidose durch übermäßige Zufuhr
        von schnell vergärbarer Energie.
     - Fotosensibilisierung infolge des Verzehrs von Kohl, frischem Raps

Die Gesundheit des Körpers hängt daher wesentlich von der guten Leberfunktion ab.

 

Gesunde Funktion des Euters

Die Anwesenheit zahlreicher Zellen weist auf eine Euterentzündung hin, die immer mindestens einen Verlust in der Milchproduktion nach sich zieht!

Euterentzündungen können durch Vorbeugungsmaßnahmen vermieden bzw. verringert werden:
     - Melkhygiene:  Sauberkeit der Zitzen, Zitzengummis und -becher sowie der Hände des
        Melkers
     - Hygiene und gute Funktion von Melkstand und Melkmaschine
     - Dippen der Zitzen
     - Behandlung der Euterviertel während der Galtzeit: subklinische Euterentzündungen
     - Sofortige angemessene Behandlung aller klinischen Euterentzündungen
     - Schlachtung der Kühe mit chronischen Euterentzündungen
     - Eine gute Ernährung zur Aufrechterhaltung der natürlichen Widerstandsfähigkeit gegen
        Infektionen, d.h. eine global ausgewogene Ration: Energie und Eiweißstoffe,
        Mineralstoffe und Vitamine (Vitamin A, E und Zn, Se, ...).
     - Fütterung der Kühe nach dem Melken, damit sie in Stehposition bleiben.
     - Melken der infizierten Kühe am Ende
     - usw.

 

Gesunde Funktion des Bewegungsapparats

Das Hinken verursacht einen wirtschaftlichen Verlust bei der Rinderhaltung; bei Milchkühen beträgt dieser Verlust 45 bis 1.000 Liter Milch je Stillzeit.
Eine hinkende Kuh bewegt sich nur schwer fort, legt sich oft hin und isst weniger.   Folgeerscheinung: Das Hinken ist ein bedeutender Abmagerungsgrund.
Die Schlachtquote liegt daher sehr hoch.

Die Ursache des Hinkens muss ausfindig gemacht werden:
     - genetische Faktoren: Beinstellung, Gewicht, Körperbau
     - infektionsbedingte Faktoren: Bakterien, Viren
     - ernährungsbedingte Faktoren: Eiweißstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Giftstoffe
     - umweltbedingte Faktoren: Raumklima (Luftfeuchtigkeit), Unterkunft, beschädigte Böden

Wichtige Ratschläge und Maßnahmen zur Vorbeugung von Hinken:
     -  allmähliche Umstellung auf eine gesündere, ausgewogenere Ernährung:
         → die chronische Klauenrehe ist auf einen plötzlichen Ernährungswechsel, mangelnden Ballast und übermäßige Zufuhr von Kohlenhydraten, die zu schnell
              vergärbar sind, zurückzuführen.
         → Mangel an Stoffen, die für den Aufbau des Horn bildenden Proteins unerlässlich sind (Keratin):  S, Cu, Zn, Vit. A
         → Mangel an Knochen bildenden Nährstoffen: P, Zn, Cu, Vit. D
     - Wundtoilette: mindestens einmal pro Jahr
     - Hygiene der Unterkunft: Sauberkeit, Komfort
     - Gebrauch eines Fußbades:
         → gut platziert,
         → Abmessungen: 2,5 bis 3 m lang, 1 bis 1,5 m breit und 15 cm hoch                       
         → effizientes Produkt: Tätigkeitsbereiche biocide
         → sauber

 

Gesundheit und Fortpflanzung

Die Fortpflanzung ist ein kritischer und ausschlaggebender Aspekt für die Rentabilität einer Rinderzucht.
Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Wahrscheinlichkeit der Trächtigkeit: (siehe Infertilitätsfaktoren)
     - die Fruchtbarkeit der Kuh
     - die Fruchtbarkeit des Stiers: Alter der Geschlechtsreife, Ernährung, sexuelles Verlangen
     - Brunsterkennung:
         → Die Periode der sexuellen Akzeptanz dauert 6 bis 30 Stunden.
         → Der Brunstzyklus wiederholt sich alle 21 Tage.
         → Eine Kuh zeigt die deutlichsten Brunstanzeichen, wenn sie still steht und den Aufsprung duldet.
         → 70 % der Deckakte erfolgen zwischen 20 Uhr und 7 Uhr, aber hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, Wind, Regen, Raumenge sowie glitschige
             Böden verringern die Erkennbarkeit der Brunstanzeichen.
         → Idealer Zeitpunkt für das Bespringen bzw. die künstliche Besamung (KB): Regel ‚morgens und abends’
     - Erfolgsquote der künstlichen Besamung (KB): über 90 % der Kühe müssen trächtig sein bei mindestens drei Aufsprüngen
         → Ursachen einer geringen Konzeptionsrate: Probleme bei der Brunsterkennung, Problem beim Aufsprung (KB, Bespringen), Problem bei der Kuh
             (Gebärmutterentzündung, gestörter Hormonhaushalt, Embryonensterblichkeit), Ernährungsproblem.
     - Die Auswirkung der Ernährung der Kuh auf ihre Fortpflanzung wird nach folgendenKriterien eingestuft:
         → Konzeptionsfähigkeit: d.h. Fähigkeit, eine neue Trächtigkeit zu beginnen
             Die Färsen können besamt werden, wenn sie 50 bis 60 % ihres ausgewachsenen Lebendgewichts erreicht haben
         → Fähigkeit, die normalen Bedürfnisse des Fetus zu decken
             Die Ernährung der Kuh hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Fetus und seine Gesundheit bei der Geburt
         → Fähigkeit, ein Kalb ohne Komplikationen zu gebären:
             Lipomobilisationssyndrom („Fat-Cow-Syndrom“),
             Milchfieber,
             Verlagerung des Labmagens,
             Azetonämie.

 

Gesundheit und Verdauung

‚Die Fütterung eines Wiederkäuers bedeutet vor allem das Ernähren einer Mikroflora’

Die Mikroflora arbeitet für sich selbst und überlässt dem Wirt die flüchtigen Fettsäuren, die mikrobiellen Eiweißstoffe sowie das Vitamin B.

Das Rind verfügt über außergewöhnliche Verdauungsfähigkeiten: Es verwertet die Zellulose und den Mineralstickstoff und mangelt sozusagen nie an Vitamin B.

Die Umweltbedingungen der Mikroflora:
     - pH-Wert = 6-7
     - Luftfeuchtigkeit: 80 bis 85 %, Temperatur: 39-40 °C
     - Stagnierung und Vermischung
     - Anaerobes Umfeld: Gas

Die Symbiose Mikroflora/Wiederkäuer kommt der energetischen, stickstoffhaltigen und vitaminreichen Aufbauernährung des Wiederkäuers sowie seinen Produktionswerten und seiner Gesundheit sehr stark zugute.

Das Konzept Immunofeed beruht daher auf der Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen den Ernährungskriterien und den immunologischen Auswirkungen.

Siehe technische Tabelle

 

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